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Teilruptur des vorderen Kreuzbandes

Riss des vorderen Kreuzbandes

Weil das Kniegelenk über keine knöcherne Führung verfügt, stützt es sich auf Kapsel-Band-Strukturen ab, welche ihm die erforderliche Festigkeit verschaffen und übermäßige Bewegungen unterbinden. Die nachstehenden Bandkomplexe besitzen eine besondere Relevanz:

  • Vorderes Kreuzband
  • Hinteres Kreuzband
  • Innerer Seitenbandkomplex
  • Äußerer Seitenbandkomplex

Was genau ist eine Vordere Kreuzbandruptur?

Der Riss des vorderen Kreuzbandes gehört zu den gebräuchlichsten Bandverletzungen. Dieses Phänomen tritt etwa zehnmal häufiger auf als eine Beschädigung des hinteren Kreuzbandes.

Die Hauptaufgabe des vorderen Kreuzbandes besteht darin, das Vorwärtsgleiten des Oberschenkelknochens (Femur) auf dem Schienbein (Tibia) zu verhindern und gleichzeitig die Rotation zu stabilisieren.

Nach einem Riss des vorderen Kreuzbandes erhöht sich die Rotationsmöglichkeit, was mit einem Gefühl der Instabilität, Schmerzen, einer eingeschränkten Funktion und langfristig zu einem Verschleiß der Menisken und des Knorpels führt.

Wie entsteht eine Ruptur des vorderen Kreuzbandes?

Der typische Mechanismus für eine solche Verletzung ist ein Trauma durch Beugung, Valgusstellung und Außenrotation, wie es häufig beim Fußball oder beim Skifahren vorkommt.

Oftmals tritt gleichzeitig eine Verletzung des inneren Seitenbandes und des inneren Meniskus auf. In solch einem Fall spricht man von einer „Unhappy Triad'.

Welche Symptome treten auf?

Die Betroffenen leiden oft unter starken Bewegungsschmerzen und einer ausgeprägten Schwellung, die durch eine Einblutung in das Gelenk verursacht wird. Es können lokale Druckempfindlichkeiten vorhanden sein und vor allem ein positiver Schubladentest, der die vordere Instabilität belegt.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Die klinische Untersuchung ist hierbei oft der Schlüssel zur Diagnose. Mittels verschiedener klinischer Testverfahren kann eine Instabilität nachgewiesen werden. Zusätzlich werden in der Regel eine Röntgen- und MRT-Diagnostik durchgeführt. In einigen Fällen erfolgt die Diagnostik auch mittels Arthroskopie.

Welche Therapieansätze kommen in Betracht?

In Ausnahmefällen ist durchaus die Anwendung einer konservativen Therapie möglich. Folgende Faktoren könnten dafür sprechen:

  • Geringes Maß an Beschwerden
  • Älterer, inaktiver Patient
  • Geringe Motivation zur Heilung
  • Fortgeschrittene Arthrose
  • Unrealistische Erwartungen an die Genesung
  • Mangelnde Therapietreue
  • Risikoarme Sportarten mit Rotationsanteilen wie z.B. Nordic Walking, Radfahren, Schwimmen etc.

In der überwiegenden Anzahl der Fälle ist jedoch eine operative Behandlung angezeigt. Bei Vorliegen der nachstehenden Umstände sollte eine Operation erwogen werden:

  • Aktiver Lebensstil des Patienten
  • Leistungssportler
  • Begleitende Verletzungen anderer Strukturen
  • Ein Meniskusriss, der eine Refixation ermöglicht
  • Riss des hinteren Kreuzbandes
  • Komplexe Verletzung der Seitenbänder
  • Behandelbare Knorpelverletzung
  • Knöchern verlagerte Bandrisse
  • Chronische Instabilität bei Alltagsbewegungen nach erfolgloser konservativer Therapie
  • Sportarten mit hohem Rotationsrisiko wie z.B. Fußball, Basketball, Handball, Skifahren etc.