Zyste geplatzt Symptome
Eierstockzysten
Wie funktioniert der Eierstock?
Die weiblichen Keimdrüsen sind die Eierstöcke. Bei der Geburt ist die Anzahl der Eizellen (etwa 200.000 pro Eierstock) bereits festgelegt. Während der Geschlechtsreife entwickeln sich etwa 400 bis 500 Eizellen (Follikel). Monatlich platzt ein Follikel und setzt eine Eizelle frei (Ovulation). Manche Frauen verspüren in der Mitte des Zyklus einen leichten Unterleibsschmerz (Mittelschmerz). Bleibt ein Follikel ungespalten und wächst weiter, entsteht eine Zyste, eine sogenannte Follikelzyste.
Was sind Eierstockzysten?
Eine Zyste ist ein flüssigkeitsgefüllter Hohlraum. Funktionelle Eierstockzysten sind keine selbstständigen Tumore, sondern eine Folge von Entwicklungsstörungen von Follikel oder Gelbkörper. Sie unterscheiden sich von echten Neubildungen oder Entartungen des Eierstockgewebes. Funktionelle Zysten sind etwa zehnmal häufiger als echte Eierstocktumore.
Welche Arten von Eierstockzysten gibt es?
Neben funktionellen Zysten gibt es echte Neubildungen (zystische Eierstocktumoren), zystische Erweiterungen der Eileiter (Hydrosalpinx) und Restzustände aus der Embryonalentwicklung (Paraovarialzysten). Die Follikelzyste ist eine funktionelle Zyste, da sie, wie das ursprüngliche Eibläschen, Hormone produziert.
Der zystische Eierstocktumor (Polyzystisches Ovarsyndrom)
Dieser oft beidseitige Tumor zeigt zahlreiche kleine Follikel. Bei Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter ist dies ein eigenständiges Krankheitsbild mit Sterilität, Menstruationsstörungen und einer möglichen Vermännlichung, zum Beispiel durch verstärkten Haarwuchs.
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Seltenere funktionelle Eierstockzysten
Gelbkörperzysten (Corpus-luteum-Zysten) oder Thekaluteinzyshten entstehen normalerweise im Menstruationszyklus oder während der Schwangerschaft und bilden sich meist zurück. Manchmal bleiben sie aber bestehen und können hormonell aktiv sein.
Schokoladen- oder Teerzysten
Schokoladen- oder Teerzysten erhalten ihren Namen aufgrund der braun-schwarzen Verfärbung des Inhalts (Blut). Diese Zysten entstehen durch die Ausbreitung von Gebärmutterschleimhaut in die Eierstöcke (Endometriose).
Flüssigkeitsansammlung in den Eileitern (Hydrosalpinx), Nebeneierstockzysten
Nach Eierstockentzündungen kann sich Flüssigkeit in den Eileitern ansammeln (Hydrosalpinx). Diese zystischen Restzustände sind zum Teil schwer von funktionellen Eierstockzysten zu unterscheiden. Gleiches gilt für Paraovarialzysten.
Welche Beschwerden können Eierstockzysten verursachen?
Oft verursachen funktionelle Zysten keine Beschwerden und werden bei Routineuntersuchungen entdeckt. Werden Zysten sehr groß, können Schmerzen auftreten. Platzt eine Zyste, kann ein plötzlicher Unterbauchschmerz entstehen. Schmerzen können auch durch eine Drehung des Eierstocks (Stieldrehung) hervorgerufen werden, oft begleitet von Übelkeit und Erbrechen.
Sind Eierstockzysten gefährlich?
Bei einer Zyste platzen und einem Blutungsereignis in der Bauchhöhle kann es zu einem Kreislaufschock kommen, was aber selten ist. Sehr große Zysten (ca. 10 cm) bergen die Gefahr einer Stieldrehung, die zu starken Unterleibsschmerzen führen kann (häufig nach kräftigen Bewegungen, wie Sport oder Tanzen). Die Blutversorgung des Eierstocks wird unterbrochen. In beiden Fällen ist eine schnelle Operation notwendig, beispielsweise eine Bauchspiegelung (Laparoskopie). Bei einer Stieldrehung genügt es oft, den Eierstock wiederzudrehen und abzuwarten, ob er sich erholt. Dann kann die Zyste entfernt werden. Wenn das Gewebe abgestorben ist, muss der Eierstock entfernt werden.
Muss man Eierstockzysten immer behandeln?
Wenn die Zyste ein Zufallsbefund ist, keine Hinweise auf Bösartigkeit im Ultraschall zeigen, das CA 125 im Normbereich ist und keine Beschwerden vorhanden sind, kann man die nächste und übernächste Menstruation abwarten. Circa 80 % der funktionellen Zysten bilden sich innerhalb von zwei Zyklen zurück. Die Rückbildung kann durch eine Hormontherapie unterstützt werden.