Wasseraustritt an der Heizungsanlage unterbinden
Tropfende Heizung: Handlungsanweisungen bei Leckagen?
Heizungsleckage: Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Problemlösung
- Ermitteln Sie die genaue Austrittsstelle des austretenden Wassers.
- Weniger gravierende Beschädigungen lassen sich eigenständig instand setzen.
- Tätigkeiten an der Heizkesselanlage oder den Leitungen sind unbedingt einem qualifizierten Spezialisten zu überlassen.
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Identifikation einer Leckage an der Heizanlage
Sehr häufig wird ein leises Tropf- oder Plätschergeräusch Ihrer Heizungsanlage in den nächtlichen Stunden wahrgenommen. In der üblicherweise geräuscharmen Stille der Nacht wird selbst ein derart feines Geräusch sofort offensichtlich. Zudem gilt eine sichtbare Wasseransammlung am Fußboden unterhalb des Heizungsapparates als unverkennbarer Hinweis auf eine undichte Heizeinrichtung.
Sobald die Fehlerquelle erkannt wurde, ist unverzügliches Handeln vonnöten, um umfassendere Wasserschäden oder gar die Bildung von Schimmelpilz effektiv zu unterbinden. Sollten Sie sich bezüglich der weiteren Schritte unsicher fühlen, empfiehlt es sich dringend, einen spezialisierten Installationsbetrieb zu konsultieren!
Zunächst ist es unerlässlich, die genaue Austrittsstelle des Wassers an der Heizanlage zu identifizieren. Hierfür empfiehlt es sich, die vorhandene Lache mit einem Tuch sorgfältig zu reinigen und zu trocknen und anschließend saugfähiges Papier oder Handtücher rings um die mutmaßliche Leckstelle auf dem Fußboden auszubreiten. Auf diese Weise lässt sich anhand des fortlaufend tropfenden Wassers und der sich bildenden Flecken auf den ausgelegten Materialien präzise erkennen, von welchem Punkt der Heizungsinstallation das Wasser herstammt. Die undichte Stelle ist somit lokalisiert!
Foto: Janni, AdobeStock.com
Sofern umsetzbar, sollte die undichte Stelle provisorisch abgedichtet und ein geeignetes Auffanggefäß direkt unterhalb der Tropfstelle positioniert werden. Als Eigentümer der Immobilie ist es überaus ratsam, unverzüglich die Heizungsanlage außer Betrieb zu nehmen und die entsprechenden Wasserzufuhrhähne zu schließen.
Die weitere Vorgehensweise richtet sich nach dem spezifischen Bauteil, welches die Störung verursachte: Entweicht das Wasser am Thermostatventil oder vielleicht am Entlüftungsventil der Heizung? Oder ist die Ursache an einem gänzlich anderen Ort zu suchen?
Potenzielle Ursachen für eine undichte Heizanlage
Häufig stellt eine brüchige Dichtung, bedingt durch Materialermüdung, den primären Verursacher dar. Hierbei geht es um winzige Gummidichtungen, die sich am Heizungsrohr befinden - in der Regel in unmittelbarer Nähe zum Temperaturregler. Im Verlauf der Zeit kann dieses Gummimaterial ermüden und somit seine Funktion als Abdichtung verlieren, wodurch die gewährleistete Dichtheit sukzessive abnimmt.
Ebenso kann das Regulierungsventil der Temperaturkontrolle selbst die Fehlerquelle darstellen. Dieses Bauteil steuert den Durchfluss des Heizungswassers und zeigt nach etlichen Jahren häufig Abnutzungserscheinungen. Des Weiteren können nicht fest sitzende Verschraubungen, winzige Perforationen oder haarfeine Sprünge in den Heizungsleitungen als Gründe für die vorliegende Funktionsstörung in Betracht gezogen werden.
- Sollte eine Befestigung locker sein (z.B. an einer Verschraubung), können Muttern und Schrauben mittels einer herkömmlichen Rohrzange wieder festgezogen werden. Beachten Sie dabei die Regel: Nach fest kommt ab! Vermeiden Sie unbedingt ein zu kräftiges Anziehen, da ein Überdrehen die Bauteile unwiderruflich schädigen kann.
- Der Ersatz von Ventilen oder Dichtungen ist, ebenso wie der Austausch eines defekten Rohres, zwingend einem spezialisierten Handwerksbetrieb zu überlassen. Oberflächliche Materialfehler, feine Risse oder kleine Perforationen lassen sich oft provisorisch mit einer im Fachhandel erhältlichen Dichtungsmasse instand setzen. Allerdings stellt dies zumeist lediglich eine temporäre Lösung dar, da die Wirksamkeit dieser Dichtmittel maximal für ein bis zwei Jahre Bestand hat. Der definitive Austausch der Dichtung, nachdem Sie eine vorläufige Abdichtung vorgenommen haben, sollte jedoch von einer autorisierten Fachperson durchgeführt werden.
- Sollte der Schaden hingegen andere Komponenten betreffen, etwa wenn der eigentliche Heizkörper undicht ist, die Heizungsrohre lecken oder das Membranausdehnungsgefäß eine Störung aufweist, ist es unerlässlich, einen fachkundigen Installateur in Kenntnis zu setzen, da ein Wasseraustritt vorliegt.
- Gelegentlich kann es passieren, dass Wasser aus der Heizungsanlage entweicht, ohne dass Sie eine offensichtlich nasse Stelle im Gebäude lokalisieren können. Dies manifestiert sich oft auch am Druckmesser der Heizungsanlage, da der Wasserdruck im Heizkreislauf ungewöhnlich rasch sinkt. In einer solchen Situation ist es dringend geboten, untersuchen zu lassen, ob möglicherweise eine Undichtigkeit an einer nicht direkt sichtbaren Stelle innerhalb einer Wand vorliegt! Auch in diesem Szenario ist es dringend empfehlenswert, einen Heizungsfachmann zu kontaktieren, um potenziellen Wasserschäden vorzubeugen.
Entweicht Flüssigkeit direkt am Wärmeerzeuger, ist es Ihre Pflicht, den Heizungsinstallateur unverzüglich zu benachrichtigen!
Austauschpflicht bei Leckagen an der Heizung: Wann ist sie erforderlich?
Insbesondere bei älteren Heizungsradiatoren erweist es sich mittelfristig zumeist als ökonomisch vorteilhafter, diese durch ein zeitgemäßes Fabrikat zu ersetzen. Auf diese Weise unterbinden Sie nicht nur das lästige Tropfgeräusch, sondern haben zudem die Gelegenheit, auf ein energieoptimiertes Heizelement umzusteigen.
Im Übrigen: Durch turnusmäßige Inspektionen, die von einem zertifizierten Dienstleister durchgeführt werden, kann nicht nur das Auftreten von Tropfen an Ihrer Heizung vermieden, sondern auch anderen potenziellen Beschädigungen vorgebeugt werden. Die Frequenz, mit der diese Instandhaltung erfolgen sollte, richtet sich nach dem spezifischen Typ und dem Lebensalter des Heizkörpers ab.
Haftung bei undichter Heizung: Kostenübernahme durch Mieter oder Eigentümer?
Befinden Sie sich in einem Mietverhältnis? Dann wird Sie sicherlich interessieren, wer die finanziellen Aufwendungen für die Instandsetzung einer undichten Heizungsanlage trägt. Prinzipiell ist es zulässig, die Kosten für die Instandhaltung der Heizanlage dem Mieter in Rechnung zu stellen. Eine solche Klausel muss jedoch explizit im Mietvertrag verankert sein.
Im Gegensatz dazu sind Instandsetzungsarbeiten am gesamten Heizungssystem und an den Heizungsradiatoren vom Eigentümer zu tragen. Der Eigentümer unterliegt hinsichtlich der Heizungsanlage einer gesetzlich verankerten Instandhaltungspflicht gemäß § 535 des Bürgerlichen Gesetzbuches. Sollten Sie folglich eine leckende Heizungsanlage als Problem wahrnehmen und außerstande sein, dies eigenständig zu beheben, so wird Ihr Hausherr die entstehenden Ausgaben für eine professionelle Instandsetzung durch einen Fachbetrieb tragen.
Im Falle eines unmittelbaren und dringlichen Schadens, setzen Sie bitte unverzüglich Ihren Vermieter oder die verantwortliche Immobilienverwaltung in Kenntnis. Sollte keine zuständige Kontaktperson erreichbar sein, sind Sie berechtigt, für die absolut erforderlichen (jedoch ausschließlich diese!) Instandsetzungsarbeiten einen Heizungsfachmann zu beauftragen.
Thorben Frahm
Als Chefredakteur und spezialisierter Redakteur verantwortet Thorben Frahm den Bereich der nachhaltigen Wärmeerzeugungssysteme.