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Muskelspasmus im rechten Fuß

Ein Muskelspasmus ist die unvermittelt auftretende, flüchtige, unwillkürliche und häufig mit Schmerzen verbundene Kontraktion eines einzelnen Muskels oder einer Muskelgruppe. Solche Muskelkrämpfe können ein Anzeichen einer Dysfunktion des neuralen Systems sein.

Auslöser von Muskelspasmen

Die geläufigsten Gründe für muskuläre Spasmen sind:

  • Leichte Beinmuskelkrämpfe, die ohne ersichtlichen Auslöser, meist während der nächtlichen Ruhephase, auftreten.

  • Muskuläre Kontraktionen, die infolge von körperlicher Betätigung (d.h. Spasmen während oder direkt im Anschluss an die Übung) in Erscheinung treten.

Muskelspasmen (oft als Muskelkater missverstanden) sind bei physisch unversehrten Individuen häufig zu beobachten, vornehmlich bei Menschen im mittleren bis fortgeschrittenen Lebensabschnitt, obwohl bisweilen ebenso bei jüngeren Personen. Gewöhnlich manifestieren sich diese Spasmen während oder im Anschluss an intensivere physische Betätigung, doch mitunter treten sie auch in Ruhephasen auf. Einige Individuen erleiden peinigende Krämpfe in den Beinen während des Nachtschlafs. Durch Schlaf ausgelöste Beinmuskelkrämpfe wirken sich überwiegend auf die Muskulatur der Wade sowie des Fußes aus, was zur Folge hat, dass sich der Fuß und die Zehen nach unten beugen. Obwohl sie oft unangenehm sind, stellen diese Spasmen in der Regel keine ernsthafte Gefahr dar und werden daher als benigne Beinmuskelkrämpfe bezeichnet.

Nahezu jeder Mensch erlebt gelegentlich muskuläre Spasmen; jedoch kann die Wahrscheinlichkeit und/oder die Intensität dieser durch bestimmte Erkrankungen gesteigert werden. Dazu gehören unter anderem die nachstehenden Umstände:

  • Eine verkürzte Wadenmuskulatur, welche durch unzureichende Dehnübungen, fehlende körperliche Bewegung oder mitunter durch eine rezidivierende Flüssigkeitsretention (Ödem) im unteren Beinbereich verursacht werden kann.

  • Flüssigkeitsmangel im Körper (Dehydration)

  • Ungleichgewichte im Elektrolythaushalt (beispielsweise ein Defizit an Kalium, Magnesium oder Kalzium).

  • Neurologische Leiden oder eine Schilddrüsenunterfunktion (auch bekannt als Hypothyreose).

  • Die Einnahme gewisser Arzneimittel.

Herabgesetzte Elektrolytkonzentrationen können durch die Anwendung diverser Diuretika, Alkoholabhängigkeit, gewisse endokrine oder hormonelle Dysfunktionen, einen Mangel an Vitamin D oder andere Zustände, die eine Dehydration (und folglich ebenfalls einen Verlust an Elektrolyten) nach sich ziehen, hervorgerufen werden. Gegen Ende der Schwangerschaft kann die Konzentration der Elektrolyte im Blut abfallen.

Unmittelbar im Anschluss an eine Dialysebehandlung können Spasmen auftreten, wahrscheinlich, da die Dialyse erhebliche Mengen an Körperflüssigkeit eliminiert, diese Flüssigkeit zu rasch abführt und/oder die Elektrolytkonzentration reduziert.

Bestimmte Erkrankungen rufen Anzeichen hervor, die muskulären Spasmen ähneln.

Dystonien stellen unfreiwillige Muskelanspannungen dar, die allerdings typischerweise von längerer Dauer sind als normale Muskelkrämpfe. Zudem tendieren sie dazu, auch andere Muskelpartien zu involvieren und vermögen zahlreiche weitere Muskeln, darunter jene der Beine, des Rückens, des Nackens sowie die Sprachmuskulatur, zu affizieren. Im Gegensatz dazu zeigen benigne Beinkrämpfe und solche, die als Folge sportlicher Betätigung auftreten, die Tendenz, sich vorwiegend auf die Wadenmuskeln zu beschränken.

Tetanie bezeichnet die anhaltende oder wiederkehrende Spasmodik der Muskeln im gesamten Organismus. Diese Spasmen halten gewöhnlich wesentlich länger an als herkömmliche Muskelkrämpfe und sind zudem umfassender in ihrer Ausdehnung. Des Weiteren können die betroffenen Muskeln Faszikulationen zeigen.

Täuschende Muskelspasmen werden bei einigen Menschen beobachtet. Diese Personen empfinden krampfartige Schmerzen, obwohl tatsächlich keine Muskelkontraktion stattfindet.

Eine Erkrankung der peripheren Arterien in den unteren Extremitäten (die gemeinhin als „periphere arterielle Verschlusskrankheit' bezeichnet wird) vermag bei physischer Belastung, beispielsweise beim Gehen, Schmerzen in den Waden (Claudicatio intermittens) auszulösen. Dieser Schmerz resultiert aus einer mangelnden Blutzufuhr zur Muskulatur und nicht, wie es bei Krämpfen der Fall ist, durch eine Muskelkontraktion.

Beurteilung von Muskelspasmen

Die nachstehenden Hinweise vermögen zu unterstützen, um den geeigneten Zeitpunkt für eine ärztliche Konsultation zu verdeutlichen und welche Erwartungen an die ärztliche Beurteilung geknüpft werden können.

Für Personen, die an Muskelkrämpfen leiden, sind die nachstehenden Anzeichen und Kennzeichen als besonders relevant zu erachten:

  • Muskelspasmen in den oberen Extremitäten oder im Torso.

  • Unwillkürliche Muskelkontraktionen (Faszikulationen)

  • Hinweise auf eine Alkoholabhängigkeit, wie zum Beispiel eine Anamnese des Alkoholkonsums, das Vorhandensein von Teleangiektasien und palmarer Erythem.

  • Muskelschwäche

  • Spasmen, die sich nach einer Dehydration des Körpers (Flüssigkeitsmangel) oder nach der Einnahme von harntreibenden Mitteln manifestieren.

  • Schmerzen oder Sensibilitätsstörungen, es sei denn, dies tritt zeitgleich mit den Spasmen auf.

Spasmen in den Armen oder im Torso oder auch Muskelzucken werden wahrscheinlicher durch eine organische Erkrankung (wie zum Beispiel eine Elektrolyt- oder Hormonstörung), ein Arzneimittel oder eine bestimmte Substanz hervorgerufen und sind weniger assoziiert mit benignen Beinkrämpfen oder Muskelkrämpfen in Verbindung mit körperlicher Betätigung.

Für Personen, die unter Muskelkrämpfen leiden, ist eine umgehende medizinische Konsultation ratsam, sofern sie zusätzlich an einer Alkoholabhängigkeit, akuter Muskelschwäche, Sensibilitätsverlust oder anderen ernsthaften Anzeichen leiden, oder auch falls sie einen signifikanten Flüssigkeitsverlust erlitten haben (beispielsweise infolge von Emesis, Diarrhö oder starker Diaphorese). In allen anderen Fällen empfiehlt es sich, den behandelnden Arzt telefonisch zu kontaktieren und zu erörtern, wann eine Vorstellung in der Praxis angebracht wäre.

Der behandelnde Mediziner beginnt zunächst mit der Anamnese des Patienten hinsichtlich der Symptome und der medizinischen Vorgeschichte; anschließend erfolgt eine physische Untersuchung. Die Befunde der Anamnese und der klinischen Begutachtung weisen häufig auf eine zugrunde liegende Ursache hin und liefern somit erste Hinweise für erforderliche diagnostische Maßnahmen.

Der Mediziner fordert den Patienten auf, die erfahrenen Spasmen detailliert wie folgt zu schildern:

  • Der Zeitpunkt des Auftretens.

  • Die Dauer der Episoden.

  • Die Häufigkeit ihrer Manifestation.

  • Die genaue Lokalisation der Krämpfe.

  • Ob ein potenzieller Auslöser identifiziert werden kann.

  • Das Vorhandensein weiterer begleitender Symptome.

Des Weiteren erkundigt er sich nach Anzeichen, die auf die Ätiologie schließen lassen könnten:

  • Amenorrhö oder Zyklusstörungen - Anzeichen, die auf Beinmuskelkrämpfe während der Schwangerschaft deuten.

  • Emesis, Diarrhö, die Applikation von harntreibenden Mitteln, exzessive physische Aktivität und starke Diaphorese - dies sind Anzeichen, die auf ein Defizit an Flüssigkeit oder Elektrolyten signalisierten.

  • Kälteintoleranz, Zunahme des Körpergewichts und trockene, verdickte Haut - Symptome, die Potenziale haben, auf eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) zu verweisen.

  • Muskelschwäche, Schmerzempfindungen oder sensorische Defizite - Anzeichen, die auf eine neurologische Erkrankung indikativ sein können.

Ebenfalls wird nach der Einnahme von Medikation und dem Alkoholgebrauch des Patienten gefragt, ferner nach derzeitigen Dialysebehandlungen und möglichen Zusammenhängen zwischen früheren Dialysesitzungen und dem Auftreten von Muskelkrämpfen.

Die physische Untersuchung fokussiert sich primär auf das Nervensystem (eine neurologische Untersuchung), unter Einbeziehung der Beurteilung von Muskeln und Reflexen.

Der Mediziner begutachtet zudem die Haut auf nachstehende Indikatoren:

  • Hinweise auf chronischen Alkoholismus (wie zum Beispiel Spider-Nävi, palmares Erythem und, bei männlichen Patienten, ein weibliches Haarverteilungsmuster im Schambereich).

  • Hypothyreose (charakterisiert durch ein Myxödemgesicht und laterale Augenbrauen-Alopezie).

  • Dehydration (ersichtlich an einem verminderten Hautturgor).

Standardmäßig werden keine diagnostischen Untersuchungen durchgeführt. Vielmehr erfolgen die Untersuchungen auf Grundlage der erhobenen Anamnese und der Befunde der klinischen Untersuchung.

Sind die Spasmen ausgedehnt, und vor allem falls die Reflexe gesteigert sind, bestimmen Ärzte die Glukose- und Elektrolytkonzentrationen im Blut (darunter Kalzium und Magnesium) und veranlassen Blutuntersuchungen zur Abklärung einer renal-Dysfunktion (welche eine abnormale Kalzium- und Magnesiumkonzentration zur Folge haben kann).

Sofern die spastische Muskulatur zusätzlich eine manifeste Schwäche aufweist, kann eine Elektromyographie erfolgen. Im Rahmen dieser Untersuchung werden feine Elektroden in den betreffenden Muskel eingeführt, um dessen elektrophysiologische Aktivität sowohl im Ruhezustand als auch unter Anspannung zu registrieren.

Sollte eine generalisierte Muskelschwäche vorliegen und die behandelnden Ärzte einen Zusammenhang mit dem neuralen System vermuten, wird eine Magnetresonanztomographie (MRT) des Gehirns sowie des Rückenmarks angeordnet.

Prävention von Muskelkrämpfen

Die effektivste Therapieform gegen Krämpfe ist es, präventive Maßnahmen zu ergreifen. Nachfolgende Schritte vermögen hierbei unterstützend wirken:

  • Vermeidung von körperlichem Training direkt nach der Nahrungsaufnahme.

  • Moderate Dehnübungen für die Muskulatur vor dem Beginn des Trainings oder vor der Nachtruhe.

  • Sicherstellung einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr nach dem Training (insbesondere kaliumhaltige Flüssigkeiten für Sportler).

  • Meidung von Koffein (etwa in Kaffee oder Schokolade enthalten).

  • Abstinenz vom Rauchen.

  • Vermeidung von Stimulanzien wie Koffein, Nikotin, Ephedrin oder Pseudoephedrin (ein Dekongestivum, das in zahlreichen Präparaten vorkommt, welche zwar rezeptfrei sind, jedoch ausschließlich in Apotheken erhältlich).

Mittels regelmäßiger Dehnübungen gewinnen Muskeln und Sehnen an Geschmeidigkeit, wodurch es weniger wahrscheinlich wird, dass sie sich unbeabsichtigt kontrahieren. Stretch-Übungen des Zwillingswadenmuskels (Musculus gastrocnemius), wie sie von Läufern praktiziert werden, stellen die effektivste Methode zur Prävention von Wadenkrämpfen dar. Dazu positioniert man ein Bein nach vorne und beugt es im Kniegelenk. Das andere Bein verbleibt gestreckt nach hinten, mit durchgestrecktem Kniegelenk, wodurch eine Art Ausfallschritt geformt wird. Zur Wahrung des Gleichgewichts ist es möglich, die Hände an einer Wand abzustützen. Beide Fersen sollten dabei auf dem Fußboden verharren. Das Knie des vorderen Beines wird sukzessive weiter gebeugt, bis ein Dehnungsgefühl entlang der Rückseite des hinteren Beines zu spüren ist. Je ausgedehnter die Distanz zwischen beiden Beinen ist und je intensiver das vordere Bein gebeugt wird, umso ausgeprägter fällt die Dehnung aus. Die Streckung sollte für dreißig Sekunden aufrechterhalten und vier- bis fünfmal wiederholt werden. Anschließend wird die Dehnübung spiegelverkehrt auf der gegenüberliegenden Seite wiederholt.

Therapie von Muskelspasmen

Sofern eine zugrunde liegende Erkrankung, die Muskelkrämpfe auslöst, diagnostiziert wird, erfolgt deren gezielte Therapie.

Im Falle eines akuten Spasmus kann das gezielte Strecken des betroffenen Muskels häufig zur Lösung des Krampfs führen. Bei einem Wadenkrampf beispielsweise vermag der Patient Fuß und Zehen manuell dorsal zu extendieren oder eine Dehnübung im Läuferstil zu praktizieren. Mittels einer Massage können bestimmte Arten von Spasmen temporär gelindert werden.

Der Großteil der Medikamente oder Supplemente, die zur Prävention von rezidivierenden Krämpfen verordnet werden (wie etwa Kalziumpräparate, Magnesiumkarbonat und Benzodiazepine à la Diazepam), hat sich entweder als ineffektiv erwiesen oder kann signifikante unerwünschte Wirkungen mit sich bringen. Chinin wird wegen seiner potenziellen unerwünschten Effekte, wie kardialen Arrhythmien, Emesis, visuellen Beeinträchtigungen, Tinnitus und Cephalgien, nicht länger als Therapiemöglichkeit für Muskelkrämpfe in Betracht gezogen. Mexiletin (das zur Therapie von Herzrhythmusstörungen eingesetzt wird) zeigt bisweilen Wirkung, weist jedoch ebenfalls zahlreiche unerwünschte Effekte auf, darunter Nausea, Emesis, Tremor (ein rhythmisches Zittern eines Körperteils) und Konvulsionen.

Zentrale Erkenntnisse

  • Muskuläre Spasmen in den Beinen sind ein verbreitetes Phänomen.

  • Als Hauptauslöser gelten benigne Beinkrämpfe sowie Kontraktionen, die mit körperlicher Aktivität assoziiert sind.

  • Regelmäßige Dehnübungen und die Meidung von Koffein können zur Verhinderung von Muskelkrämpfen beitragen.

  • Arzneimittel werden gewöhnlich nicht als therapeutische Option zur Prävention von Muskelkrämpfen angeraten.


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