Beschwerden nach Wurzelbehandlung - Ist das normal?
Beschwerden nach Wurzelkanalbehandlung
Von Ärztin
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Unannehmlichkeiten nach einer Wurzelkanalbehandlung entstehen häufig, da das sensible Gewebe während des Verfahrens irritiert wurde. Es braucht erfahrungsgemäß etwas Zeit, bis es sich beruhigt. Trotzdem Zahnschmerzen nach einer solchen Behandlung auftreten können, liegt dies auch an einer möglichen erneuten Entzündung im Zahn. Lesen Sie mehr darüber, weshalb nach der Behandlung Schmerzen auftreten können und welche Maßnahmen dann angebracht sind!
Ursachen für Beschwerden nach Wurzelkanalbehandlung
Zahnschmerzen, die im Anschluss an eine Wurzelkanalbehandlung auftreten, sind oft darauf zurückzuführen, dass das umliegende Gewebe während des Eingriffs gereizt und stark beansprucht wurde. Dies äußert sich häufig in Druckgefühl und leichten pochenden Empfindungen. Diese Symptome sollten jedoch spätestens innerhalb einer Woche abklingen.
Sollte dies nicht der Fall sein, ist es ratsam, Ihren Zahnarzt oder Ihre Zahnärztin zu konsultieren. In diesem Fall steckt oft eine wiederkehrende Entzündung nach der Wurzelkanalbehandlung dahinter: Entweder wurden nicht sämtliche Keime während des Eingriffs vollständig eliminiert, oder durch mangelhaft abdichtendes Füllmaterial sind erneut Bakterien in den Zahn eingedrungen. In dieser Situation ist eine Überprüfung und gegebenenfalls Korrektur der Wurzelkanalbehandlung erforderlich.
Maßnahmen gegen die Schmerzen
Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol sind in der Regel wirksam bei der Linderung der Beschwerden. Ihre Einnahme ist jedoch nur zulässig, sofern keine Gegenanzeigen (Kontraindikationen) bestehen - beispielsweise eine Allergie gegen den jeweiligen Wirkstoff.
Ferner sollten Sie auf Schmerzmittel verzichten, die die Blutgerinnung beeinträchtigen, wie beispielsweise Acetylsalicylsäure. Diese könnten bei einem chirurgischen Eingriff oder einer anderen Verletzung zu einer verlängerten Wundheilung führen.
Hinweis:
Es ist in jedem Fall empfehlenswert, die Einnahme von Medikamenten im Voraus mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer behandelnden Ärztin zu besprechen.
Schwellung nach Wurzelkanalbehandlung
Auch Schwellungen treten nach einer Wurzelkanalbehandlung gehäuft auf: Aufgrund der Reizung des umliegenden Gewebes während des Eingriffs kommt es zu einer Erweiterung der Blutgefäße. Dies führt zu einer verstärkten Durchblutung des Gewebes.
In einem solchen Fall können Sie die behandelte Seite von außen mit einem Kühlkissen versorgen, das Sie zuvor in ein Handtuch gewickelt haben - so lassen sich Erfrierungen vermeiden. Darüber hinaus sollten Sie Ihre Zähne nur behutsam reinigen, um das Gewebe nicht zusätzlich zu irritieren.
Weitere Reizungen können Sie ebenfalls vermeiden, indem Sie auf scharf gewürzte sowie sehr heiße Speisen verzichten, bis Ihre Symptome abgeklungen sind.
Aufbissschmerzen nach Wurzelkanalbehandlung
Falls Aufbissschmerzen nach einer Wurzelkanalbehandlung auftreten, könnte dies auf eine Entzündung der Wurzelspitze hindeuten. Die Wurzelspitze stellt den innersten Teil des Zahnes dar. Wenn sie schmerzhaft entzündet ist, muss der Zahnarzt oder die Zahnärztin diese operativ entfernen (Wurzelspitzenresektion) oder den Zahn extrahieren.
Eine weitere denkbare Ursache für Aufbissschmerzen ist eine Überfüllung des Wurzelkanals über die Wurzelspitze hinaus.
Unabhängig von der genauen Ursache der Beschwerden: Wenn beim Zubeißen Beschwerden nach einer Wurzelkanalbehandlung wahrnehmbar sind, sollten Sie umgehend Ihren Zahnarzt oder Ihre Zahnärztin aufsuchen.