Pille blutung schwanger

Bei korrekter Anwendung einer Kombinations-Pille liegt der Pearl-Index bei 0,1 bis 0,9. Das bedeutet, dass weniger als eine Frau von hundert pro Jahr trotz korrekter Einnahme ungewollt schwanger wird. Die Minipille hingegen weist einen Pearl-Index von 0,2 bis 3 auf. Folglich besteht bei ihrer Verwendung ein höheres Risiko (bis zu drei von hundert Frauen pro Jahr) für eine ungewollte Schwangerschaft.

Ein Faktor für eine mögliche ungewollte Schwangerschaft ist die unvollständige Wirkung der Medikamente. Nicht immer erzielen Medikamente die volle Wirksamkeit. Bei der üblichen Anwendung der Pille ist die Schwangerschaftsrate deutlich höher (etwa ein Pearl-Index von 9). Das entspricht einer ungewollten Schwangerschaft bei neun von hundert Frauen pro Jahr. Die Gründe dafür sind vielfältig.

Vergessene oder verspätete Einnahme

Da die Wirkung der Pille zeitlich begrenzt ist, ist die regelmäßige Einnahme essenziell. Am besten nimmst Du die Pille täglich zur gleichen Uhrzeit, um die maximale Wirksamkeit zu gewährleisten. Als Erinnerungshilfe kann ein Wecker auf Deinem Smartphone hilfreich sein. So bist Du immer an die Einnahme erinnert, auch wenn Du mit anderen Aufgaben beschäftigt bist.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

Die Einnahme anderer Medikamente kann ebenfalls Auswirkungen auf die Wirksamkeit der Pille haben. Medikamentenwechselwirkungen können auftreten, welche die Aufnahme der synthetischen Hormone der Pille durch Deinen Körper beeinträchtigen. Dies kann bei der Einnahme von:

• Antibiotika
• Johanniskraut
• Aktivkohle

Konsultiere in jedem Fall einen Arzt, um mögliche Wechselwirkungen zu vermeiden.

Durchfall oder Erbrechen

Magen-Darm-Probleme können eine Nebenwirkung der Pille sein. Erbrechen oder Durchfall unmittelbar nach der Einnahme der Pille können die Wirkung der Pille beeinträchtigen, da die Tablette schnell aus dem Körper ausgeschieden wird. Dies gilt auch für Erbrechen oder Durchfall aufgrund von Magen-Darm-Grippe oder Lebensmittelvergiftung. Um eine Schwangerschaft zu vermeiden, solltest Du in diesem Fall eine zusätzliche Pille einnehmen oder das Verhütungsmittel gegebenenfalls wechseln.

Chronische Erkrankungen oder Untergewicht

Chronische Krankheiten können die Aufnahme von Hormonen und Nährstoffen beeinträchtigen. Erkrankungen wie Mukoviszidose oder Morbus Crohn sind dafür Beispiele. Gleiches gilt für Frauen mit starkem Untergewicht. In beiden Fällen solltest Du deinen Arzt oder deine Ärztin konsultieren und das weitere Vorgehen besprechen, um einer Schwangerschaft vorzubeugen.

Nikotinkonsum

Nikotin beeinflusst indirekt die Wirkung der Pille. Eine Wechselwirkung zwischen dem in der Pille enthaltenen Östrogen und dem Nikotin der Zigarette kann auftreten. Das Risiko für Blutgerinnsel und Lungenembolien erhöht sich. Ein Gespräch mit Deiner Frauenärztin oder Deinem Frauenarzt ist unerlässlich. Eine östrogenfreie Minipille könnte eine Alternative sein.

Schwangerschaft während der Pillenpause

Eine Schwangerschaft während der Pillenpause ist möglich. Die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft während der Regelblutung ist nicht höher als zu anderen Zeitpunkten im Zyklus. Das Risiko einer Schwangerschaft entspricht dem Risiko nach der Blutung bzw. der Pillenpause.