webmutt.pages.dev

Erkältung und Schwerhörigkeit durch Ohrenbeschwerden

Ohren dicht bei Erkältung - was tun?

Mehr über die Ursachen von intensiven Ohrenschmerzen und Hausmittel bei verschlossenen Ohren

Gelegentlich können sich während eines grippalen Infekts, also bei einer Erkältung, auch die Schleimhäute im Ohr entzünden. Dies kann zu Ohrenschmerzen und einem Druckgefühl in den Ohren führen. Der Grund dafür ist die direkte Verbindung des Mittelohrs zur Nase und zum Rachenraum. Dadurch können Erkältungsviren, die schon typische Symptome einer Erkältung wie Schnupfen, Halsschmerzen und Husten auslösen, ungehindert bis ins Ohr vordringen und dort durch eine bakterielle Infektion eine Entzündung verursachen. Bei Erwachsenen tritt eine Mittelohrentzündung im betroffenen Ohr mit damit verbundenen starken Schmerzen normalerweise seltener auf als bei Kindern, welche bei Erkältungen eher zu Mittelohrentzündungen neigen.

Wie entstehen bei einer Erkältung Druck und Schmerz im Ohr?

Der Druck baut sich auf, wenn der schmale Verbindungsgang zwischen Nasen-Rachen-Raum und Mittelohr, auch als Ohrtrompete, Eustachische Röhre, Eustachi-Röhre oder Tube bekannt, aufgrund einer Infektion im Rahmen einer Erkältung zunehmend anschwillt. In der Folge verschließt sich der luftgefüllte Raum hinter dem Trommelfell. Dies verhindert den notwendigen Druckausgleich im Mittelohr und das Abfließen von entzündlichem Sekret. Man spricht hierbei von einem Paukenerguss. Das Mittelohr gerät dadurch unter enormen Druck, was zu intensiven, stechenden und pulsierenden Schmerzen im Ohr führt. Zusätzliche Symptome können Fieber, Hörprobleme und Schwindel sein.

Weshalb sind Kinder häufiger von Ohrenschmerzen und Mittelohrentzündung betroffen?

Das hat physiologische Gründe: Kleine Kinder haben eine vergleichsweise kurze Ohrtrompete. Der Weg, den Krankheitserreger zurücklegen müssen, ist also deutlich kürzer als bei Erwachsenen, deren Ohrtrompete bereits vollständig entwickelt ist. Aus diesem Grund entwickeln Kinder bei einer Erkältung deutlich öfter die Erkrankung Mittelohrentzündung als Erwachsene. Rund 40 Prozent der Kinder leiden in ihren ersten Lebensjahren an einer Entzündung des Mittelohrs.

Unterscheidung zwischen akuter und chronischer Mittelohrentzündung

Die Mittelohrentzündung (Otitis media) ist eine Entzündung des Mittelohrs, also des Bereichs hinter dem Trommelfell. Hinsichtlich des Verlaufs unterscheidet man zwischen einer akuten und einer chronischen Form. Wesentliche Unterschiede zeigen sich in der Dauer der Erkrankung, den sich äußernden Symptomen sowie auch der zugrundeliegenden Ursache. Dies wirkt sich zudem auf die Behandlung aus.
Akute Mittelohrentzündungen sind vorübergehend und halten für gewöhnlich nur ein paar Tage bis etwa eine Woche an. Sie treten oft infolge einer Virus- oder Bakterieninfektion auf, die häufig mit einer Erkältung oder Atemwegsinfektion einhergeht. Typische Symptome einer akuten Mittelohrentzündung sind Ohrenschmerzen, Fieber, Hörprobleme, ein Gefühl von Druck im Ohr und möglicherweise eitriges Sekret, das aus dem Ohr fließt (Ohrenfluss: Otorrhö). Die Behandlung umfasst in der Regel Schmerzlinderung, entzündungshemmende Medikamente und eventuell Antibiotika, wenn die Infektion bakterieller Natur ist.
Anders bei einer chronischen Mittelohrentzündung: Sie ist langanhaltend und kann über Monate oder sogar Jahre hinweg bestehen bleiben. Die Ursache können die Folgen wiederkehrender oder unbehandelter akuter Entzündungen sein. In einigen Fällen können andere Faktoren wie etwa anatomische Anomalien dazu beitragen. Zu den Symptomen gehören anhaltende oder wiederkehrende Ohrenschmerzen, Hörverlust und möglicherweise eine Schwerhörigkeit. Die Behandlung hängt von der Ursache ab und kann beispielsweise Antibiotika oder auch Operationen zur Drainage des Ohres (Paukenröhrchen) umfassen.

Gute Belüftung: Der Schlüssel liegt in der Verbindung zwischen Nase und Ohr

Damit die lästigen Ohrenschmerzen gelindert werden können, muss also das durch das Sekret und die Schwellung verschlossene Mittelohr wieder belüftet werden. Da es über die Eustachische Röhre direkt mit der Nase verbunden ist, kann aus verstopfter Nase schnell verstopftes Ohr werden. Folglich hilft alles, was den Schnupfen beseitigt, auf indirektem Weg auch dem schmerzenden Ohr. Sobald im Ohr die Schwellung abklingt und Sekret abfließen kann, wird sich auch die Entzündung zurückbilden und die unangenehmen Gefühle verschwinden. Hier werden oftmals abschwellende Nasentropfen oder abschwellende Nasensprays genutzt. Der Gebrauch sollte allerdings nur für kurze Zeit und in möglichst geringer Dosierung erfolgen, da bei längerer Anwendung Abhängigkeit, Rebound-Phänomene und Austrocknung die Folge sein können.

Die besten Tipps und Hausmittel für das unangenehm schmerzende Ohr

Ein einfaches, aber effektives Hausmittel ist Wärme, beispielsweise in Form von warmem Dampf oder warmen Kompressen. Hierfür kann man das Ohr über eine Schüssel mit dampfendem heißem Wasser halten oder eine warme Kompresse auf das verstopfte Ohr legen. Für eine solche Kompresse eignet sich zum Beispiel ein Zwiebel-Wickel oder eine Zwiebel-Auflage. Diese Hausmittel sind leicht umzusetzen und auch für Kinder geeignet. Da Nase und Ohren miteinander verbunden sind, kann auch eine Nasendusche mit warmem Wasser und Salz dazu beitragen, das Ohr wieder freizubekommen. Auch das bewährte Hausmittel Inhalieren kann hier positive Effekte haben.

Als natürliche Maßnahme hat es sich außerdem bewährt, das Lymphsystem zu unterstützen. Aber warum? Betrachtet man die Aufgaben des Lymphsystems, wird rasch klar, weshalb eine Unterstützung des Lymphsystems auch bei verstopften Ohren oder Mittelohrentzündungen sinnvoll ist: Das Lymphsystem reinigt das Gewebe, transportiert Flüssigkeit ab und hat verschiedene Funktionen innerhalb der körpereigenen Immunabwehr. Das Lymphsystem zu unterstützen, heißt also gleichermaßen, das Immunsystem zu stärken und einen Beitrag dazu zu leisten, dass die Schleimhäute schneller abschwellen.

Ohren zu: Wann sollte man zu einem Hals-Nasen-Ohrenarzt (HNO-Arzt) gehen?

Meistens sind verstopfte Ohren harmlos, denkt man beispielsweise an den sogenannten Ohrenschmalzpfropf. Er entsteht, wenn sich das Ohrenschmalz im Gehörgang ansammelt und ihn verstopft. Aber auch verstopfte Ohren anderer Ursache sprechen auf Hausmittel gut an und das Druckgefühl ist rasch überstanden. Wenn die Probleme jedoch länger anhalten oder sich starke Ohrenschmerzen zeigen, sollte dies in einer naturheilkundlichen Praxis oder von einem HNO-Arzt abgeklärt werden, um zu verhindern, dass sich die Beschwerden chronifizieren. Bei Kindern sollte natürlich immer der Kinderarzt konsultiert werden.

Quellenangaben & weiterführende Literatur

Weblinks

: Bei Literatur: Erscheinungsjahr; bei Webseiten: Datum des letzten Abrufs

Verwandte Rubriken

Erkältungskrankheiten Tipps & Hausmittel

  • mit