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Grützwurst auf die richtige Art und Weise braten

Heute präsentiere ich euch ein fantastisches Gericht, das in unterschiedlichen Varianten in ganz Deutschland anzutreffen ist. Die Kombination aus Äpfeln und Kartoffeln, gepaart mit einer deftigen Beilage - meistens Blutwurst, manchmal auch Leber und in Norddeutschland eben mit Grützwurst - ist tendenziell ein Gericht, das polarisiert, aber wenn man sich darauf einlässt, ein wahrer Gaumenschmaus ist. Dass ich mit dieser Wurstsorte bisher keinerlei Probleme hatte, resultiert daraus, dass ich diese Kombination bereits in meiner Kindheit genossen habe, als man sich noch nicht so viele Gedanken darüber gemacht hat, was man da eigentlich isst. Von meiner Oma kenne ich die Grützwurst so stark angebraten, dass sie kaum noch als Wurst erkennbar ist, sondern eher an knuspriges Hackfleisch erinnert, das auf dem Teller landet.

Dieses Gericht stand schon seit einiger Zeit auf meiner To-Do-Liste und das aktuell stattfindende &8222;Blog-Event CLXXII - herzhaft & süß&8220; von Zorra bietet nun den passenden Anlass, es endlich für den Blog umzusetzen. Britta von Brittas Kochbuch hat dieses großartige Thema ausgewählt und ich bin schon jetzt gespannt auf die abschließende Zusammenfassung.

Doch nun zum eigentlichen Rezept. Wer mit dem Begriff Grützwurst nicht vertraut ist, kann auf Wikipedia detaillierte Informationen dazu finden. Ich persönlich habe eine dunkle Blutwurst-Variante verwendet, die in Hamburg oft auch mit Rosinen angeboten wird.

Als Beilagen dazu gab es cremiges Kartoffelpüree, aromatische Thymian-Äpfel und delikate Calvados-Zwiebeln.

Zutaten

  • Zwei Kilogramm mehlig kochende Kartoffeln
  • Einhundert Gramm Butter
  • Milch nach Bedarf
  • Salz, Pfeffer, Muskatnuss
  • Zwei große Boskop Äpfel
  • Ein Teelöffel gehackter Thymian
  • Ein Esslöffel Zucker
  • Zwei Gemüsezwiebeln
  • Einhundertfünfzig Milliliter Calvados
  • Ein Esslöffel Zucker
  • Salz, Pfeffer
  • Vier Grützwürste

Als Erstes die Kartoffeln schälen und in ausreichend Salzwasser kochen. Während die Kartoffeln vor sich hin köcheln, schneidet man die Zwiebeln in feine, dünne Scheiben und legt sie beiseite. Im nächsten Schritt die Äpfel in mundgerechte Apfelspalten zerteilen und ebenfalls beiseitelegen. Die Grützwurst einmal der Länge nach aufschneiden, damit die schmackhafte Füllung während des Bratvorgangs aus dem Darm austreten kann.

Sobald die Kartoffeln gar sind, das Wasser abgießen und die Kartoffeln kurz beiseite stellen. Nun die Zwiebeln bei moderater Hitze in einer Pfanne anbraten, bis sie eine appetitliche goldgelbe Farbe angenommen haben. Zucker, Salz sowie Pfeffer gleichmäßig über den Zwiebeln verteilen und anschließend mit Calvados ablöschen. Das Ganze für etwa zehn Minuten leicht köcheln lassen, bis ein Großteil der Flüssigkeit verdunstet ist und die Zwiebeln zart karamellisieren. Parallel dazu in einer separaten Pfanne die Grützwürste bei hoher Hitze braten, bis die gesamte Oberfläche schön dunkel und knusprig ist. In einer dritten Pfanne nun die Apfelspalten anbraten. Sobald diese etwas Farbe bekommen haben, Thymian und Zucker darüberstreuen und die Spalten wenden. Von beiden Seiten karamellisieren lassen, um ein intensives Aroma zu erzielen.

Jetzt kann mit der Zubereitung des Kartoffelpürees begonnen werden. Hierfür die Butter zu den gekochten Kartoffeln geben und mit einem herkömmlichen Kartoffelstampfer zu einem feinen Brei verarbeiten. Nach und nach Milch hinzufügen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist und mit Salz, Pfeffer sowie einer großzügigen Prise Muskatnuss abschmecken.

Zum Schluss die karamellisierten Äpfel, die Calvados-Zwiebeln, das cremige Kartoffelpüree und die kross gebratene Grützwurst appetitlich auf Tellern anrichten und das Gericht nach Herzenslust genießen. Ein großartiges Gericht, das eindrucksvoll beweist, dass es vom Tier weit mehr zu bieten gibt als nur das allseits beliebte Rinderfilet. Bedauerlicherweise habe ich bisher viel zu wenige derartige Rezepte auf meinem Blog veröffentlicht. Besonders ans Herz legen möchte ich euch an dieser Stelle das Zabijačkový guláš - Tschechisches Schlachtgulasch, serviert in einer urigen Brotschüssel, oder die Albondigas nach Kitchen Impossible - köstliche Fleischbällchen, zubereitet aus zartem Ochsenschwanz.

Und allen, die ebenfalls Gefallen an der Kombination von Obst und herzhaften Hauptgerichten finden, lege ich wärmstens ans Herz, einmal das Zanderfilet auf Apfel-Spitzkohlgemüse - so schmeckt der Herbst auszuprobieren oder sich von der orientalischen Stulle mit Rote Beete Hummus, saftigen Orangen, würzigem Ziegenkäse und knackigen Walnüssen überraschen zu lassen.

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