Übungen zur Exposition bei sozialer Phobie
Soziale Angststörung
Unsicherheit in bestimmten Situationen zu verspüren, ist ein gänzlich natürliches menschliches Empfinden. Jedoch kann sich aus dieser Anfälligkeit auch eine tiefgreifende soziale Angst (sogenannte soziale Phobie) herausbilden. Die Furcht, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen und sich dabei unangemessen oder beschämend zu verhalten, ist eine Belastung, die einen Menschen tatsächlich ein Leben lang begleiten kann.
Innerhalb der renommierten Schön Kliniken widmen wir uns mit besonderer Expertise der Behandlung von Angsterkrankungen. Basierend auf einer sorgfältigen und detaillierten diagnostischen Abklärung offerieren wir Ihnen qualifizierte Unterstützung, um Ihre soziale Phobie erfolgreich zu meistern.
Soziale Angststörung
Viele Individuen, die eine ausgeprägte Befürchtung vor Kritik oder Zurückweisung hegen, insbesondere wenn sie im Fokus der Aufmerksamkeit stehen, tendieren dazu, soziale Interaktionen zunehmend zu meiden und sich isoliert zu fühlen. Diese spezifische Form der psychischen Beeinträchtigung, gemeinhin als soziale Phobie bekannt, kann zu tiefgreifender Einsamkeit, Depressionen und sogar Abhängigkeitserkrankungen führen. In der Schön Klinik Roseneck, idyllisch am Ufer des Chiemsees gelegen, stehen wir Ihnen mit therapeutischen Ansätzen zur Seite, um Ihre soziale Phobie zu überwinden.
Im Rahmen der individuellen Therapie, die auf kognitiver Verhaltenstherapie basiert, haben Sie die Möglichkeit, in vertraulichen Gesprächen Ihre sozialen Ängste gemeinsam mit Ihrer zugewiesenen Therapeutin oder Ihrem zugewiesenen Therapeuten eingehend zu analysieren. In enger Koordination mit den verschiedenen Gruppentherapien werden nachfolgende Behandlungsziele festgelegt und effektive Bewältigungsstrategien entwickelt.
Spezialisiertes Gruppenprogramm: „Soziale Phobie'
Da soziale Ängste typischerweise im Zusammensein mit anderen Personen auftreten, haben wir für Sie ein spezifisches Gruppenformat konzipiert. In diesem geschützten Umfeld werden Sie direkt mit Ihren Hauptbefürchtungen konfrontiert - beispielsweise mit der Angst vor öffentlichem Reden, vor Fehlern, vor Kritik und Ablehnung - und erlernen schrittweise, Ihre Ängste zu überwinden. Ziel ist es, Ihr Selbstvertrauen zu stärken und soziale Kontakte wieder unbefangener und entspannter zu gestalten.
Ein zentrales Element der Behandlung innerhalb der Gruppentherapie stellen die sogenannten Expositionsübungen dar, also die schrittweise Konfrontation mit den angstbesetzten Situationen. Diese Methode hat sich in wissenschaftlichen Studien als äußerst wirkungsvoll erwiesen. Typische Gruppenübungen zur Meisterung Ihrer Ängste beinhalten beispielsweise das Halten von Vorträgen, das Schreiben auf einem Flipchart, das Beantworten von Fragen oder die Durchführung von Rollenspielen. Teilnehmer erkennen dabei oft, dass ihre Befürchtungen - wie beispielsweise „Mir fällt nichts ein, die anderen sehen, wie ich schwitze oder stottere, und werden mich ablehnen' - in der tatsächlichen Realität selten eintreten und dass sie angstauslösende Umstände weitaus besser bewältigen können, als sie es ursprünglich angenommen hatten.
Als ein besonders prägendes Erlebnis beschreiben Patienten mit sozialer Phobie häufig den sogenannten Expositionstag. An diesem Tag unternehmen Sie mit einer kleinen Gruppe von Mitbetroffenen - also anderen Personen, die ebenfalls unter sozialen Ängsten leiden - und unter therapeutischer Aufsicht Ausflüge in eine nahegelegene Stadt. Dort suchen Sie bewusst angstauslösende Situationen auf und führen Übungen in einem „realitätsnahen Umfeld' durch. Dazu gehören beispielsweise das Ansprechen von Fremden im Zug, das Nachfragen nach dem Weg, das Führen von Beratungsgesprächen, das Tätigen von Anrufen in der Öffentlichkeit oder das Essen vor anderen Personen. Unsere erfahrenen Therapeuten gewährleisten durch ihre Begleitung, dass Sie Ihre Expositionsübungen korrekt planen und durchführen, bevor Sie eigenständig weitere Übungen auf Basis einer erstellten Angsthierarchie meistern. Obwohl der Expositionstag für viele Teilnehmer mit sozialer Phobie eine erhebliche Überwindung bedeutet, ist die Erfahrung, es „geschafft zu haben', sowohl für das Individuum als auch für den Gruppenzusammenhalt äußerst ermutigend.
Die Gruppentherapie zur Behandlung der sozialen Phobie ist eng mit der Einzeltherapie verzahnt. Hierbei können Ihre spezifischen sozialen Ängste im Kontext Ihrer gesamten Symptomatik individuell betrachtet werden, was wiederum die Ableitung weiterer konkreter therapeutischer Schritte ermöglicht. Ihre Bezugstherapeutin oder Ihr Bezugstherapeut wird zusätzliche, auf Sie persönlich zugeschnittene Übungen zur Bewältigung Ihrer sozialen Phobie entwickeln, die Sie im Alleingang durchführen können. Des Weiteren wird in der Einzeltherapie evaluiert, ob zusätzliche Gruppentherapien zur Linderung Ihrer Angstsymptome von Nutzen sein könnten.
Für Personen, die von sozialer Angststörung betroffen sind, könnten folgende zusätzliche Therapieangebote relevant sein:
Menschen, die unter einer sozialen Angststörung leiden, erfahren häufig gleichzeitig auch andere psychische Leiden. Bei stark ausgeprägten sozialen Phobien kann sich leicht eine zusätzliche depressive Störung entwickeln. In solchen Fällen ist die Teilnahme an einer Therapie zur Bewältigung von Depressionen für Betroffene sehr ratsam. In dieser Gruppe lernen Sie unter anderem, vermehrt positive Aktivitäten zu reaktivieren, kreisende Gedanken zu durchbrechen und dysfunktionale Denkmuster zu verändern. Bei mittelschweren bis schweren depressiven Episoden wird im Einzelfall eine medikamentöse Behandlung zur Unterstützung in Betracht gezogen.
Sollte Ihre soziale Phobie unter anderem auf ein Defizit an sozialen Fähigkeiten zurückzuführen sein, so wird Ihnen die Teilnahme an der Gruppentherapie zur Verbesserung der „Sozialen Kompetenz' empfohlen. Dort trainieren Betroffene die Verbesserung ihres nonverbalen Ausdrucks im Umgang mit anderen Menschen - hierzu zählen beispielsweise Körperhaltung, Mimik und Gestik -, lernen, ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu identifizieren und zu kommunizieren, Forderungen zu stellen sowie angemessen mit Konfliktsituationen umzugehen.
Die Entspannungstherapie unterstützt Sie effektiv dabei, Ihr allgemeines Spannungslevel zu reduzieren, was die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Ängsten verringert. Durch das regelmäßige Einüben von Entspannungsverfahren, wie der progressiven Muskelentspannung nach Jacobson, können Sie Stress aktiv entgegenwirken und somit insgesamt eine größere Gelassenheit und Ausgeglichenheit in Ihrem täglichen Leben erreichen.
Regelmäßig ausgeübte sportliche Aktivitäten tragen generell zur Steigerung Ihres Wohlbefindens bei und befähigen Betroffene mit sozialer Angststörung, widerstandsfähiger gegenüber Stressoren zu werden. Viele Menschen mit sozialen Ängsten richten ihre Aufmerksamkeit in angstauslösenden Momenten verstärkt nach innen und registrieren dadurch körperliche Reaktionen wie Schwitzen, Zittern und Herzrasen intensiver, was wiederum die soziale Angst weiter verstärkt. Durch körperliche Betätigung kann ein Gewöhnungseffekt gegenüber diesen körperlichen Empfindungen erzielt werden.
Einige Individuen können im Rahmen der Gestaltungstherapie einen Weg finden, um ihre inneren Gefühle auf kreative Weise Ausdruck zu verleihen. Für Menschen mit sozialer Phobie besteht auch hier die Möglichkeit, Ängste zu überwinden, indem sie den Mut aufbringen, Neues auszuprobieren und durch den Umgang mit verschiedenen Gestaltungsmaterialien eine selbstbewusstere Haltung entwickeln.
In unserer Gruppentherapie zur Achtsamkeit bei Depressionen, Angst und Stress steht der Aufbau einer achtsamen und annehmenden inneren Grundhaltung gegenüber sämtlichen Erfahrungen im Vordergrund, ungeachtet dessen, ob diese als angenehm, neutral oder unangenehm empfunden werden. Bezogen auf herausfordernde Emotionen, wie beispielsweise Angst, bedeutet dies, das Gefühl wahrzunehmen, ihm mit Neugier und ohne Urteil zu begegnen und es schließlich mitfühlend anzunehmen. Sie üben, Ihre Konzentration weniger auf angstauslösende Umstände zu richten, sondern vielmehr Ihre Aufmerksamkeit bewusst auf das gegenwärtige Geschehen zu lenken. Durch kontinuierliche Übung können Sie schöne Lebensmomente wieder achtsamer und bewusster erfahren. Auf diese Weise kann eine aufmerksame und mitfühlende innere Haltung maßgeblich dazu beitragen, Ängste zu überwinden und ein Leben mit gesteigerter Gelassenheit sowie im Einklang mit Ihren persönlichen Werten zu führen.
Unsere Spezialisten für soziale Angststörungen
CHEFARZT
Prof. Dr. Dr. Andreas Hillert
Facharzt für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin
CHEFARZT
Prof. Dr. Ulrich Voderholzer
Facharzt Psychiatrie & Psychotherapie
Master of Medical Education
LEITENDE FUNKTIONSPSYCHOLOGIN
M. Sc. Anna Obermayr
Psychologin M.Sc.
Psychologische Psychotherapeutin VT
CHEFÄRZTIN
Dr. Simone Pfeuffer
Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie
LEITENDE OBERÄRZTIN
Prof. Dr. Rebecca Schennach
Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie
Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Zertifizierte Schematherapeutin
Supervisorin
OBERÄRZTIN
Dr. Éva Gagyi
Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
OBERARZT
Dr. Michael Karn
Facharzt psychosomatische Medizin und Facharzt Innere Medizin
OBERARZT
Dr. med. Martin Lieb
Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Gerontopsychiatrie (DGPPN), Suchtmedizinische Grundversorgung (BLÄK), Verkehrsmedizin (BLÄK).
OBERARZT
Dr. Fabian Sinowatz
Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Facharzt für Allgemeinmedizin
LEITENDER PSYCHOLOGE
Dr. Dipl.-Psych. Stefan Koch
Psychologischer Psychotherapeut (VT), Supervisor, Weiterbildungsbefugter im Bereich Verhaltenstherapie für Erwachsene